Glossar

Allgemeine Begriffe

A

Abszess

Definition: meist abgekapselte Ansammlung von Eiter (Blut-, Zell- und Bakterienreste) mit Ausbildung einer zentralen Nekrose (abgestorbenes Gewebe), häufig durch bakterielle Infektion ausgelöst.

Abutment

Definition: Die Komponente zwischen Implantat und Suprakonstruktion, die durch die Schleimhaut hindurchreicht.

Abrasion[engl.: abrasion]

Zahnhartsubstanzverlust infolge von Reibung (z.B. Attrition, Demastikation)

Adaptation

Allgemeine Bezeichnung für die genetisch erworbene oder in der physiologischen Reaktionsbreite liegende Anpassung von Zellen, Geweben oder Organen an kurzfristige, langfristige bzw. wiederholte Wirkung von Belastungsreizen. Als physiologische Adaptation Teil der Fähigkeit zur Aufrechterhaltung der Homöostase

Abformung

Definition: Gewinnung einer Negativform von Zähnen oder Kiefer in Abdruckmaterialien

Algenmaterial

Definition: Knochenersatzmaterial: aus Algen gewonnenes Hydroxylapatit

Allogenes Material

Definition: Knochenersatzmaterial: Transplantate von einem Individuum zu einem genetisch nicht identischen Individuum der gleichen Art

Alveolarkamm

Definition: Kieferkamm: Teil des Alveolarfortsatzes, der nach Zahnverlust verbleibt.

Alveolarfortsatz

zahntragender Teil des Ober- bzw. Unterkieferkörpers

Alveolarkammatrophie

Definition: Kieferkamm-Atrophie: physiologischer Abbau am Kieferknochen nach Zahnverlust

Alveolarkammextension

Definition: operative Methode zur relativen Erhöhung des Alveolarkammes: chirurgische Modellierung des Kieferkammes (im Unterschied dazu steht die absolute Erhöhung des Alveolarkammes durch Einlagerung von Transplantaten, siehe Augmentation)

Angle Klassen

Definition: Klassifizierung nach E. Angle
Nach E. Angle (1855-1930) wird die Bißsystematik in 3 Hauptgruppen unterteilt:
• Klasse I: der vordere Höcker (mesio-buccale) des oberen ersten Molaren (erster Backenzahn; 6er) beißt in das mittlere (zentrale Grübchen (Fossa)) des unteren ersten Molaren. Diese Stellung wird als „normal“ (eugnath) angesehen.
• Klasse II: der vordere Höcker (mesio-buccale) des oberen ersten Molaren beißt vor das mittlere (zentrale Grübchen) des unteren ersten Molaren.
• Klasse III: der vordere Höcker (mesio-palatinale) des oberen ersten Molaren beißt hinter das mittlere (zentrale Grübchen (Fossa)) des unteren ersten Molare

Augmentation

Definition:Zunahme, Aufbau, Vermehrung: plastisch-chirurgischer Eingriff zur Erhöhung des Alveolarfortsatzes/Alveolarkammes durch Einlagerung von Knochen oder alloplastischem Material

Austauschprogramm

Definition: für Suprastrukturen früherer Systemgenerationen

Austrittsprofil

Definition: Weichgewebe-Austrittsfenster : Austrittsprofil eines Zahns/ Implantats im Halsbereich einer Krone

Autologes Material

Definition: köpereigenes Transplantationsmaterial: Transplantate von einer Region in eine andere innerhalb desselben Individuums

Axiale Fehlstellung

Definition: Abweichung der Ausrichtung eines Zahns von der natürlichen/korrekten Position

Attrition [engl.: attrition]

Zahnhartsubstanzverluste durch reflektorisches Berühren der Zähne (Knirschen, Pressen)

B

Biokompatibilität

Definition: Ein Material ist biokompatibel, wenn es keine negativen Auswirkungen auf das biologische Gewebe hat. Das Metall Titan, aus dem Implantate gefertigt werden, ist ein Beispiel eines biokompatiblen Stoffes.

Bisshöhe

Definition: vertikale Kieferrelation :Abstand von Ober- und Unterkieferbasis in Schlussbissstellung

Bleaching

Definition: Aufhellung der Zähne. Bleaching der Zähne ist eine einfache und sichere Methode, um dunkle und gelbe Zähne aufzuhellen. Störende Farbpigmente, die sich auf der Oberfläche des Zahnes abgelagert haben und durch Reinigung nicht mehr entfernt werden können, werden durch eine spezielle Behandlung mit aktivem Sauerstoff aufgehellt. Das zahnschonende Verfahren ist schmerzfrei und wird individuell durchgeführt.

Bohrschablone

Definition: prothetisches Hilfsmittel aus transparentem Kunststoff, das an den Zähnen oder am Alvolearfortsatz zur Ermittlung der optimalen Implantatposition und -achsrichtung fixiert wird.

Bone morphogenetic proteine

Definition: verschiedene Eiweißverbindungen, welche das Knochenwachstum anregen und beschleunigen; wird natürlicherweise nach einer Operation am Knochen in erhöhtem Maße produziert.

Bovines Material

Definition: Knochenersatzmaterial : aus Rinderknochen hergestelltes Knochenersatzmaterial

Bruxismus [engl.: bruxism]

Definition: Zähneknirschen. Der Bruxismus ist das unbewusste, meist nächtliche, aber auch tagsüber ausgeführte Zähneknirschen oder Aufeinanderpressen der vorhandenen Zähne, durch das die Zähne (Zahnschmelzverlust, härteste Substanz die der Körper produziert) verschleißen, der Zahnhalteapparat überlastet und zusätzlich das Kiefergelenk, die Kaumuskulatur, aber auch andere Muskelgruppen, die zur Stabilisierung des Kopfes angespannt werden, geschädigt werden können. Bruxismus ist also eine sogenannte Parafunktion (Knirschen, Pressen) mit unphysiologischen Auswirkungen an Zähnen, Parodontien, Kaumuskulatur [engl.: masticatory musculature ] und/oder Kiefergelenken

C

CMD

Abkürzung von: CranioMandibuläre Dysfunktion
Der Begriff CMD kommt von „Cranium“ (Schädel), „Mandibula“ (Unterkiefer) und „Dysfunktion“ (Fehlfunktion). Ein gestörtes Zusammenspiel der Zähne von Ober- und Unterkiefer führt zu einer fehlerhaften Bisslage, wodurch sich beide Kiefergelenke zwangsläufig in eine unphysiologische Lage bringen. Dies erzeugt Druck auf die umliegende Muskulatur, die so in unnatürlicher Weise beansprucht und belastet wird. Auf Dauer kann dies zu Verspannungen und Schmerzen auch in anderen Teilen des Stütz- und Bewegungsapparates führen. So können oft Schmerzen an Zähnen, Kiefergelenken, Gesicht, Kopf- oder Nackenbereich auf eine CMD zurückgeführt werden.

CMO

Abkürzung von: CranioMandibuläre Orthopädie

CMS

Abkürzung von: CranioMandibuläres System

Compliance

Definition: Bereitwilligkeit des Patienten, dem zahnärztlichen Rat zu folgen und dadurch die Therapie zu unterstützen.

CT

Abkürzung von: Computer-Tomographie
Es ist ein spezielles Röntgen-Schichtverfahren, bei dem durch ein bewegtes Röhren-Detektor-System eine Vielzahl von Schwächungswerten gewonnen wird, aus denen sich Schnittbilder in verschiedenen Orientierungen oder auch dreidimensionale Darstellungen berechnen lassen; die feine Abstufung der Schwächungswerte gestattet eine kontrastreiche Weichteildarstellung

D

Deckprothese

Definition: Prothese, deren Form und Ausdehnung einer Totalprothese entspricht, die jedoch noch an wenigen Restzähnen befestigt ist.

Defektprothese

Definition: Prothese, die neben dem Ersatz von Zähnen auch Defekte im Kiefer- und Gesichtsbereich decken kann; meist verwendet zur Defektdeckung nach Oberkieferresektion.

Dentale Implantologie

Definition: Planung, Einpflanzung und Versorgung künstlicher Zahnwurzeln im Kiefer zur Wiederherstellung der Kaufunktion.

Dentales Implantat

Definition: künstliche Zahnwurzel aus Titan, Keramik oder Roxolid. Ein Implantat im Mund nennt man intraorales Implantat, im Knochen enossales oder enossäres Implantat. Nicht zu den zahnärztlichen Implantaten zählen extraorale Implantate.
Implantat: jene Stoffe und Teile, die zur Erfüllung bestimmter Ersatzfunktionen in den menschlichen Körper eingebracht werden; im Gegensatz zum Transplantat besteht ein Implantat aus toter Materie.

DMF-T-Index

Definition: Maßzahl für die Summe der erkrankten (decayed), fehlenden (missing) und gefüllten (filled)  Zähne pro Person; Dieser Index wird z.B. von der WHO für epidemiologische Studien verwendet.

Drehmoment

Definition: aufgewendete Kraft zum Eindrehen einer Schraube; gibt Aufschluss über die ausreichende Fixierung der Halteschrauben im Implantat und erlaubt Rückschlüsse über die Fixierung des Schraubenimplantats im Knochen.

Dysgnathie

Definition: Unter Dysgnathien versteht man eine Zusammenfassung von Fehlentwicklungen der Zähne, der Kiefer und/oder des Kausystems. Die Anomalien können die Zahnstellung, die Verzahnung, die Kieferform, die Lage der Kiefer zueinander oder den Einbau der Kiefer in den Schädel betreffen und als Folge davon ästhetische wie funktionelle Beeinträchtigungen verursachen.

Demastikation [engl.: demastication]

Zahnhartsubstanzverluste an den Kauflächen, welche durch abschleifende Nahrungsmittel während des Kauvorganges ausgelöst werden (vergleiche auch Attrition oder Abrasion).

E

Extensionsimplantat

Definition: Implantat, das nicht die Form einer Schraube, eines Stiftes oder Zylinders hat, sondern eine nicht rotationssymmetrische Ausdehnung, z.B. eine Blattform.

Extraorales Implantat

Definition: enossales Implantat außerhalb des Mundes zur Verankerung von Epithesen, also z.B. eines asen- oder Ohrenersatzes.

Eckzahnführung [engl.: canine guidance; auch: cuspid guidance; canine rise]

Die Eckzahnführung steuert die dynamische Okklusion zwischen Ober- und Unterkiefereckzähnen.

Erosion [engl.: erosion]

Unscharf begrenzter Zahnhartsubstanzverlust durch Säureeinwirkung und/oder Schleifkörper in Zahnpasten

F

Fortgeschrittene Frühbelastung

Definition: prothetische Versorgung innerhalb von 8-10 Wochen nach Implantatinsertion mit Provisorien in Okklusionskontakt.

Freiendlücke

Definition: zahnloser Kieferabschnitt, der nur mesial durch einen natürlichen Zahn begrenzt wird (mesial = der Mittellinie eines Kiefers zugewandt)

Frühbelastung

Definition: prothetische Versorgung innerhalb von 3 Wochen nach Implantatinsertion mit definitivem Zahnersatz in Okklusionskontakt.

Funktionelle Sofortbelastung

Definition: funktionelle Belastung innerhalb von 48 Stunden nach Implantatinsertion mit Provisorien oder definitivem Zahnersatz in Okklusionskontakt

Funktionsanalyse

Definition: funktionelle Gebissanalyse: Untersuchung zur Feststellung bzw. zum Ausschluss von Funktionsstörungen im Kauorgan

Funktion [engl.: function]

Physiologisches Zusammenspiel der Determinanten (Zähne, Muskulatur, Kiefergelenk) des craniomandibulären Systems

G

Gedeckte Einheilung

Definition: Einheilung unter einem verschlossenem Mukoperiostlappen; ein zweiter Eingriff zur Implantatfreilegung ist dann erforderlich, das sogenannte zweizeitige Vorgehen.

Gesteuerte Knochenregeneration

Definition: Heilung von Knochentransplantaten unter dem Schutz einer operativ eingebrachten Membran.

Gewebeparameter

Definition: Kenngrößen für Gewebeeigenschaften

Gingivitis

Die bakterielle Entzündung des Zahnfleisches hat als Hauptsymptom das Zahnfleischbluten. Sie entsteht meist aufgrund von Zahnbelägen und kann auf lange Sicht in eine Parodontitis münden.

Definition: je nach Autor unterschiedlich definierte mehrstufige Maßzahl zum Vergleich und zur Erfassung von Entzündungen des Zahnfleisches.

Gnathologie

Definition: Lehre vom Kiefer , insbesondere seiner Funktionen; bei einer gnathologischen Untersuchung werden die Zähne, ihre umgebenden Strukturen, die Muskulatur, Bänder und knöchernen Anteile – inklusive des Kiefergelenks – betrachtet. Dabei werden die natürlichen (physiologischen) und erkrankten (pathologischen) Einheiten in ihrer Struktur untersucht, aber auch im funktionellen Zusammenspiel (z.B. die Zahnkontakte beim Kauen).

GTR

Definition: Gesteuerte Geweberegeneration ursprünglich aus der Parodontalchirurgie stammende Operationstechnik, bei der die Knochenregeneration durch eine Membranabdeckung unterstützt wird.

Gruppenführung [engl.: group function]

dynamische Okklusion zwischen mehreren Zähnen auf der Laterotrusionsseite

H

Hyperbare Oxigenation

Definition: Überdruckbeatmung in einer Druckkammer mit Sauerstoff; Therapieverfahren, mit dem durch die Verabreichung von Sauerstoff unter Überdruck eine klinische Besserung u.a. nach Strahlentherapie erreicht werden kann

I

Implantat

Definition:Vom lateinischen implantere – zu implantieren. Eine Komponente, die chirurgisch eingesetzt wird.

Implantat geschlossen

während der Einheilungsphase, subperiostale und subgingivale Lage

Implantat offen

Nach der Insertion des Implantats besteht im Gegensatz zum geschlossenem Implantat sofort ein direkter Kontakt zur Mundhöhle über einen Aufbaupfosten.

Implantatachse

Definition: Achsenneigung eines enossalen Implantates zum Alveolarfortsatz und zu den Nachbarzähnen, die beiden angepaßt sein muss, um kaufunktionell und ästhetisch ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Implantatbelastung

Definition: Krafteinwirkung auf ein enossales Implantat.

Implantatbettpräparation

Definition: Aufbereitung des knöchernen Lagers eines Implantats im Alveolarfortsatz

Implantateinheilung

Definition: ossäre Integration = knöcherne Einheilung eines Implantates

Implantatexplantation

Definition: Implantatentfernung. Eine Implantatentfernung kann bei einer permanenten, therapieresistenten Entzündung am oder um ein Implantat (Periimplantitis), bei Lockerung eines Implantates oder z.B. bei chronischen Nervschmerzen (z.B. Neuritis des N. mandibularis inferior) erforderlich werden.

Implantatform

Definition: Äußere Form eines Implantates, die sich nach der optimalen Einbringbarkeit in den Knochen, der Festigkeit und der Haltbarkeit richtet. Dabei haben sich die rotationssymmetrischen, pfostenförmigen Zylinder- oder Schraubenimplantate gegenüber extendierten Blatt- oder Disk-Implantaten durchgesetzt.

Implantatfraktur

Definition: mechanischer Defekt oder Bruch am Implantatkörper

Implantatfreilegung

Definition: Eröffnung des Implantatkopfes nach der sogenannten Einheilungszeit bei der zweizeitigen Implantation (Distanzoperation). Das Implantat wird für die prothetische Versorgung operativ von der bedeckten Schleimhaut befreit (Freilegungsoperation).

Implantatinsertion

Definition: kieferchirurgischer Eingriff: Vorgang des Einsetzens eines Implantats

Implantation

Definition: Einbringen eines Implantates in den Körper, bzw. Implantatverankerung im Implantatbett.

Implantatknochenverbund

Definition: Histologische Verankerung oder Festwachsen des Implantates im Knochen.

Implantatlage

Definition: intramuköse, subperiostale oder enossale Lage sind möglich.

Implantatlager

Definition: Knochenbereich, in das Implantat eingesetzt wird. Bei unphysiologischen Überbelastungen treten Abbauerscheinungen an diesem Knochenbereich ein.

Implantatlockerung

Definition: Durch Abbau in der Umgebung des Implantates bilden sich horizontale, vertikale und zirkuläre Knochentaschen, meist infolge mangelhafter hygienischer Reinigung durch den Patienten, aber auch durch Fehl- und Überbelastungen der Suprakonstruktion beim Kauvorgang, selten auch durch technische Konstruktionsfehler.

Implantatmaterial

Definition:Metall – Titan/ Tantal, Keramik, Zirkon, Kombinationen aus diesen Materialien (z. B. Roxolid, eine Mischung aus Titan und Zirkonoxid)

Implantatmobilität

Definition: Die Festigkeit eines enossalen Implantates als Ausdruck des Heilungserfolges.

Implantatposition

Definition:Lage des Implantates im Kieferknochen
Lage des Implantates im Kieferknochen, die zuvor durch Modellstudium, Röntgenkontrolle und klinische Beurteilung bestimmt wird. Mit Hilfe von Planungs-, Röntgen-, Bohrschablonen und Pilotbohrung muß die optimale Position gefunden weden. Dabei dürfen die Implantate nicht zu nah an anatomischen Strukturen, wie Nachbarzähne Kieferhöhle und Nervkanal, oder auch zum nächsten Implantat liegen. Eine ungünstige Position kann zum frühzeitigen Verlust des Implantates führen.

Implantatprotokoll

Definition: Behandlungsablauf, der bei einer Implantation eingehalten werden muss.

Implantatreinigung

Definition: Säuberung von Implantaten, wobei eine gründliche Hygiene der Implantatpfeiler im Mund und der prothetischen Suprakonstruktion die wichtigste Voraussetzung für eine lange Haltbarkeit ist und nur so Implantatverluste zu vermeiden sind.

Implantatsinsertion

Definition: Einbringen eines steril entnommenen enossalen Implantates in das vorbereitete Knochenlager.

Implantatverlust

Definition: Verlust von enossalen Implantaten aus unterschiedlichen Gründen:

  • insuffiziente präoperative Planung
  • ungenügendes Knochenlager
  • für den Patienten ungeeignete Implantatauswahl
  • operationstechnische Mängel
  • keine optimal fixierten bzw. achsengerechten Implantate
  • inadäquate Planung und Konstruktion der prothetischen Suprakonstruktion
  • funktionelle Überbelastung einzelner Implantatpfeiler mit resultierender

Implantatlockerung – CMD

  • • materialbedingte Störungen der prothetischen Strukturen (Fraktur des Implantatkörpers oder des Implantataufbaus, Lockerung der Schraubenverbindung, Fraktur von Suprakonstruktion
  • periimplantäre Entzündungen und Implantatlockerungen aufgrund ungenügender Pflege durch den Patienten und fehlender mechanischer Reinigung durch den Zahnarzt

Implantatversorgung

Definition: Versorgung von Zahnverlusten mit Hilfe von Implantaten gegenüber rein prothetischen Maßnahmen wie Brücken oder Prothesen. Voraussetzungen sind ein ausreichendes knöchernes Implantatlager sowie entsprechender Allgemeinzustand und Kooperation des Patienten.

Implantologie

Definition: Fachbezeichnung für die wissenschaftliche und praktische Beschäftigung mit zahnmedizinischen Implantaten.

Indexabformung

Definition: „vereinfachte“ Abformung zur Herstellung eines laborgefertigten Provisoriums

Infraokklusion

Definition:Zahn-Depression: Nichterreichen der Okklusionsebene durch einen oder mehrere Zähne.

Innengewinde

Definition: Verbindung, bei welcher der Aufbau direkt in das Implantat geschraubt wird

Innensechskant

Definition: Steckverbindung in das eingewachsene Implantat mit Rotationssicherung

Interne Mehrfachverzahnung

Definition: Steckverbindung ( in Implantaten) mit Rotationssicherung (Mäanderverzahnung)

Interokklusalabstand [engl.: interocclusal distance]

Abstand der Seitenzähne von Oberkiefer und Unterkiefer bei Einnehmen der Ruhelage bzw. der Bestimmung des engsten Sprechabstandes

K

Kallusdistraktion

Definition: Knochenwachstum durch gesteuerte, sukzessive Bruchspalterweiterung während der Kallusbildung unter Verwendung eines Kallusdistraktors mit Dehnschrauben, die jeweils an den Fragmenten verschraubt sind.

(Kallus: das von Periost und Knochenmark ausgehende und sich bei Knochenbrüchen bildende, zunächst faserige Keimgewebe
Distraktion: Auseinanderziehen)

Keramik

Keramik als zahnärztliches Restaurationsmaterial ist ein hochwertiges, lichtdurchlässiges Dentalmaterial, das optisch und von der Härte dem natürlichen Zahn sehr nahe kommt und sich daher ideal für beinahe jede Art des Zahnersatzes zum Beispiel für Implantate, Veneers oder Füllungen eignet

Keramisches Material

Definition:Knochenersatzmaterial aus Hydroxylapatitkeramik

Kieferorthopädie

Definition: Bereich der Zahnheilkunde, der sich mit der Behandlung von Zahnfehlstellungen beschäftigt.

Klebebrücke

Definition:festsitzende Brücke festsitzende Brücke, die durch Klebetechniken an Pfeilerzähnen verankert wird.

Knochenumbau

Definition: Dynamischer Umbau des Knochens durch Resorption und Apposition.

Kofferdam

Definition: Spanngummi: Um die zu behandelnden Zähne wird eine Membran zur absoluten Trockenlegung von Zahnkronen gespannt, z.B. bei endodontischen Maßnahmen, bei Entfernung von Amalgamfüllungen, bei Kompositrestaurationen, beim Einsetzen von Keramikinlays oder zur Vermeidung von Aspiration oder Verschlucken von Instrumenten oder Fremdkörpern. Die Membran wird entsprechend der zu behandelnden Zähne mit einer Lochzange perforiert, über die Zähne gestreift und mit Kofferdamklammern fixiert.

Kompensation

(Vorübergehender) Ausgleich/ Ersatz einer gestörten Funktion. Sie kann zur Dekompensation (Wegfall des Ausgleichs) neigen, wenn der verursachende Faktor nicht beseitigt wird

Kongenitale Fehlbildung

Definition: angeborene Schädigung eines Organs oder Organteils

Konusverbindung

Definition: Verbindung, bei welcher der konische Aufbau in das Implantat gepresst wird; kraftschlüssige Verbindung

Korallines Material

Definition:Knochenersatzmaterial : aus Korallen gewonnenes Hydroxylapatit

Kraniofaziale Rehabilitation

Definition: Rehabilitation von plastischen Defekten im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich mittels Defektprothesen und Epithesen

Keilförmiger Defekt [engl.: wedge-shaped defects, wedge-shaped lesion]

scharfkantig begrenzter Zahnhartsubstanzverlust im Zahnhalsbereich durch
a) Absprengungen durch spannungsbedingte Überlastungen (Bruxismus)
b) Abrasion durch abrasive Zahnpasten, Zahnbürste

L

Laserbestrahlung

Definition: Verfahren zur Behandlung einer Periimplantitis

Laserchirurgie

Definition: chirurgische Maßnahmen unter Verwendung eines Lasers als präzises Schneid- und/ oder Koagulationswerkzeug
Koagulation = Blutgerinnung, Blutstillung

LMSF-Technik

Definition: pezielle Operationsmethode zur Kieferhöhlenboden-Anhebung unter Verwendung eines BoneExpanders

M

MAP

siehe:Myoarthropathie

Malokklusion

Definition: Stehen die Zähne nicht in korrekter Verbindung zueinander, verschiebt sich der Unterkiefer beim Schließen automatisch in eine neue Position, um die Fehlstellung der Zähne auszugleichen. Daraus resultiert der Zustand der sogenannten Malokklusion.

Marginaler Knochenschwund

Definition: periimplantärer Knochenschwund, also Knochenschwund um ein Implantat herum als unerwünschte Begleiterscheinung (Nebenwirkung) der Implantation.

Molar

Definition: Backenzahn, Mahlzahn

Molarenbereich

Definition: Bereich der Mahlzähne (Molaren); dagegen sind die Prämolaren die beiden Zähne zwischen Eckzahn und den Molaren.

Multicenterstudie

Definition: Untersuchung eines Sachverhalts nach dem gleichen Studiendesign in verschiedenen unabhängigen Zentren (z.B. Kliniken oder Praxen)

Mundbodenplastik

Definition: präprothetischer Eingriff zur Verbesserung des Prothesenlagers im zahnlosen Unterkiefer, bei dem der Muskelansatz abgetrennt und die Knochenkante geglättet wird.

Myoarthropathie

Definition: Funktionsstörung im Kauorgan (der Begriff betont das Auftreten der subjektiven Symptome in der Muskulatur und den Kiefergelenken)
Die Myoarthropathie des Kausystems (MAP) stellt eine Untergruppe der craniomandibulären Dysfunktion dar:
Beschwerden und Befunde, die die Kaumuskulatur, die Kiefergelenke bzw. damit in Verbindung stehende Gewebestrukturen betreffen; die Betrachtung der Okklusion ist hier nicht eingeschlossen.

Myopathie

Definition: Entzündliche (Myositis) oder degenerative Muskelerkrankung

Myozentrik

Definition: Von der Kaumuskulatur bestimmte Unterkieferhaltung

N

Nachuntersuchung

Definition: Kontrolluntersuchung eines Patienten in einem bestimmten Abstand nach (zahn)ärztlichem Behandlung/Eingriff

Nervenverlagerung

Definition: operative Verlagerung eines Nervs, z.B. um die Funktion des Nervus mandibularis zu erhalten, wenn enossale Implantate in einen atrophischen Unterkiefer einzusetzen sind, die aufgrund der nicht ausreichenden Knochensubstanz bis zum Nervkanal reichen würden.

Nicht-funktionelle Sofortbelastung

Definition: prothetische Versorgung innerhalb von 48 Stunden nach Implantatinsertion mit Provisorien ohne Okklusionskontakt

Nonokklusion

Definition: Die Nonokklusion (Infraokklusion) beschreibt die unzureichende oder fehlende Kontaktbeziehung der Zahnreihen, z.B. bei lutsch- offenem Biss, Falschstand einzelner Zähne oder zu hohen Füllungen.

O

Obturatorprothese

Definition: Gerät zum Verschluss von funktionell unerwünschten, angeborenen oder erworbenen Körperöffnungen, speziell von Gaumendefekten und Gaumenspalten, wenn operativer Verschluss nicht möglich ist; künstlicher Gaumen

Okklusion

Definition: Jeder Kontakt zwischen Zähnen des Ober- und Unterkiefers. Unterschieden werden:
Statische Okklusion – Zahnkontakte ohne Bewegung des Unterkiefers

  • maximale Interkuspidation – statische Okklusion mit maximalem Vielpunktkontakt
  • habituelle Okklusion – gewohnheitsmäßig eingenommene statische Okklusion
  • zentrische Okklusion – maximale Interkuspidation bei zentrischer Kondylenposition
    Dynamische Okklusion – Kontakte bei Bewegung des Unterkiefers
  • Frontzahnführung – dynamische Okklusion zwischen Oberkiefer- und Unterkiefer-Frontzähnen
  • Eckzahnführung – dynamische Okklusion zwischen Oberkiefer- und Unterkiefer-Eckzähnen
  • Gruppenführung – dynamische Okklusion zwischen mehreren Zähnen der Laterotrusionsseite

Okklusionsanalyse

Definition: Untersuchung der statischen und dynamischen Okklusion zur Erkennung bzw. zum Ausschluss einer Okklusionsstörung.

Okklusionsebene

Definition: Kauebene: Ebene, die in der Zahnprothetik durch den Inzisalpunkt der Unterkiefer- Schneidezähne und durch die distobukkalen Höcker der unteren Molaren festgelegt ist.

Okklusionsinterferenz

Definition:Okklusionsstörungen

Okklusionskonzept

Definition: Vorstellungen über korrekte Zahnkontakte des Unterkiefers zum Oberkiefer.

Okklusionskorrektur

Definition: Maßnahmen zur Harmonisierung der statischen und/oder dynamischen Okklusion.

Okklusionsposition

Definition: Kieferrelation, bei der Kontakt zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers besteht.

Okklusionspunkt

Definition: Okklusaler Kontakt

Okklusionsschiene

Definition: Aufbissschiene

Okklusionsstörungen

Definition: Unzureichende, fehlende oder die harmonische Okklusion behindernde Kontaktbeziehung der Zähne, durch Falschstand einzelner Zähne (z.B. Distal-, Kreuz-, Lateralbiss, progene Verzahnung, Mesialbiss), vorzeitiger Kontakt, Gleithindernis, zu hohe Füllungen, Kieferbruch mit Dislokation der Fragmente etc.

Oralchirurgie

Definition: Der Teil der Zahnheilkunde, der die Diagnose und die chirurgische Behandlung von Krankheiten der Mundhöhle und des Kiefers umfasst.

Orthopantomogramm

Definition: Röntgengerät zur Anfertigung von Panorama-Schichtaufnahmen, die einen Überblick über Ober- und Unterkiefer mitsamt den Kiefergelenken.

Osseointegration

Definition: Eine direkte strukturelle und funktionelle Verbindung zwischen lebendem Knochengewebe und der Oberfläche eines krafteinleitenden Implantats.

Osteogenese

Definition: Neubildung oder Umbildung von Knochengewebe

Osteoinduktion

Definition: die Eigenschaft des Knochens, auf ein Transplantat oder ein Implantat einen knochenneubildenden Einfluss auszuüben.

Osteokonduktion

Definition: die histogenetische Eigenschaft der knochenbildenden Zellen, ein fortgeleitetes Wachstum auch über das ursprüngliche Knochenniveau hinaus zu bewirken; Beispiel: Überwachsen eines Implantats

Osteoplastik

Definition: Knochenplastik; Verpflanzung von körpereigenem oder -fremden Knochen in eine Knochenlücke

Osteoporose

Definition: Schwund von Knochensubstanz im Knocheninnern durch Vergrößerung der Markräume bei Wahrung der äußeren Form

Osteotomie

Definition: jede Form der Eröffnung eines Knochens mit Bohrer, Sägen oder Meißel

OkklusionOkklusion [engl.: occlusion]

jeder Kontakt zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers
statische Okklusion [engl.: static occlusion]
Zahnkontakte ohne Bewegung des Unterkiefers in Interkuspidation
dynamische Okklusion [engl.: dental articulation; auch: dynamic occlusion]
Zahnkontakte, die infolge einer Bewegung des Unterkiefers entstehen
Statische Okklusion
maximale Okklusion (= maximale Interkuspidation) [engl.: maximal intercuspal position; auch: maximal intercuspation, maximum intercuspation]
statische Okklusion mit maximalem Vielpunktkontakt
Interkuspidation = Zusammenschluss = Okklusion = Höcker–Fossa–Relation

habituelle Okklusion gewohnheitsmäßig eingenommene statische Okklusion
entrische Okklusion [engl.: centric occlusion]
maximale Okklusion in zentrischer Kondylen-Position

Dynamische Okklusion [engl.: dental articulation]

Frontzahnführung [engl.: incisal guidance]
dynamische Okklusion zwischen Ober- und Unterkieferfrontzähnen

Eckzahnführung [engl.: canine guidance; auch: cuspid guidance; canine rise]
dynamische Okklusion zwischen Ober- und Unterkiefereckzähnen

Okklusionskonzepte [engl.: occlusal concepts]

frontzahngeschützte Okklusion [engl.: anterior protected articulation]
Okklusionskonzept mit Frontzahnführung, die zur Disklusion aller übrigen Zähne führt.
eckzahngeschützte Okklusion [engl.: canine-protected articulation]
Okklusionskonzept mit Eckzahnführung, die zur Disklusion aller übrigen Zähne führt.

unilateral geführte Okklusion [engl.: group function]
Okklusionskonzept mit Führung der Zähne der Laterotrusionsseite, die zur Disklusion aller übrigen Zähne führt (s. Gruppenführung).

bilateral geführte Okklusion [engl.: bilateral balanced articulation; auch: balanced articulation]
Okklusionskonzept mit Führung der Zähne der Laterotrusions- und Mediotrusionsseite (balancierte Okklusion)

Okklusionsstörungen [engl.: occlusal disturbances]

Nonokklusion [engl.: nonocclusion]
fehlender Antagonistenkontakt bei vorhandener Bezahnung

Vorkontakt [engl.: occlusal prematurity; premature contact]
vorzeitiger Kontakt eines Zahnes oder einer Zahngruppe in statischer/dynamischer Okklusion

zentrischer Vorkontakt [engl.: deflective occlusal contact]
vorzeitiger Kontakt eines Zahnes oder einer Zahngruppe in zentrischer Kondylenposition, der bei Einnehmen der habituellen Okklusion den Kondylus in eine exzentrische Position führt.

Traumatisierende Okklusion [engl.: traumatogenic occlusion]
Vorkontakte in statischer und/oder dynamischer Okklusion, die zur Schädigung des Zahnes und/oder des Parodontiums führen.

Okklusionsebene (OE) [engl.: occlusal plane]
Ebene, die durch den Kontaktpunkt der unteren mittleren Inzisivi und durch die disto-bukkalen Höcker der zweiten unteren Molaren definiert ist.

P

Parodontitis

Definition: Entzündung des Zahnhalteapparates, entzündlicher Zahnbettschwund.

Die Entzündung des Zahnhalteapparates ist eine häufige und ernstzunehmende Folge der Gingivitis. Diese Krankheit kann unbehandelt zum Verlust von Zähnen und zu ernsthaften Allgemeinerkrankungen, wie z.B. Herzinfarkt oder Arteriosklerose führen. Hier hilft oft nur der Gang zu einer parodontologischen Fachpraxis. An Behandlungsmethoden können einzelne oder mehrere Maßnahmen nötig werden, wie Prophylaxe, Reinigen und Glätten der Wurzeln, bakteriologische Keimbestimmung, genetische Risikobestimmung, Maßnahmen zum Knochenaufbau und manchmal sogar sanfte chirurgische Techniken.

Parodontologie

Definition: Der Teil der Zahnheilkunde, der sich mit dem Zahnhals und den umliegenden Geweben und deren Krankheiten, zum Beispiel Parodontitis befasst.

Periimplantitis

Definition: entzündliche marginale Erkrankung bei enossalen Implantaten; Ursachen: bakterielle Infektion oder biomechanische Überbelastung durch prothetische Suprastrukturen

Periodontitis

Definition: Periodontitis (im Deutschen veraltete Bezeichnung): Wurzelhautentzündung, Parodontitis apicalis (Entzündung im Wurzelspitzenbereich)

Pflanzliches Material (Knochenersatzmaterial)

Definition: Knochenersatzmaterial pflanzlichen Ursprungs

Plaque-Index

Definition: quantitative Erfassung des Plaque-Befalls und seiner Verteilung im Gebiss; unterschiedliche Verfahren und Bewertungsstufen je nach Autoren

Platelet-rich plasma

Definition: Gewinnung von Blutplasma zur Unterstützung der Knochenheilung

Porcines Material (Knochenersatzmaterial)

Definition: aus Schweineknochen hergestelltes Knochenersatzmaterial

Primärstabilität

Definition: erwünschte Verankerung und Festigkeit des enossalen Implantats nach seiner Insertion im Knochen; gelingt durch formkongruente Aufbereitung des Implantatbetts mit genormtem Instrumentarium am besten

Procera- Kronen

Definition: Prothetische Kappe. Mit der Procera®-Technik wird der innere Kern einer Zahnkrone industriell aus Keramik oder Titan hergestellt. Der Zahntechniker verblendet die Kappe mit Keramik, um den Zahnersatz der Farbe und Form der natürlichen Zähne des Patienten ideal anzugleichen.

Progressive Belastung

Definition: sukzessive gesteigerte Belastung nach initialer Osseointegration (ca. 3 Monate) durch primäre Versorgung mit einem Provisorium und definitiver Versorgung nach funktionellem Knochenremodelling.

Prothetik

Definition: Prothese – der Ersatz eines Körperteils. In diesem Zusammenhang: orale Prothetik – der Teil der Zahnheilkunde, der sich mit dem Ersatz und der Versorgung von Zähnen und/oder zahnlosen Kiefern befasst.

Provisorische Eingliederung

Definition: für eine Eingewöhnungszeit vorübergehend eingesetzte Suprakonstruktion (Krone, Prothese); anschließend folgt eine dauerhafte Versorgung

Parafunktion [engl.: parafunction]

Nebenfunktion im craniomandibulären System, wie Knirschen [engl.: (tooth) grinding], Pressen [engl.: (jaw) clenching], Zungenpressen [engl.: tongue thrusting], Lippenbeißen [engl.: lip biting]

R

Regelbiss/Regelverzahnung

Definition: Eine erfolgreiche Behandlung strebt die Regelverzahnung (Klasse I) an. Ob dieses Ziel rein prothetisch, kieferorthopädisch oder mit kieferchirurgischer Unterstützung erreicht werden kann, hängt von der Ausprägung der Dysgnathie ab. – jeder Zahn läßt sich nur begrenzt im Kiefer bewegen und kippen. Über die Regelverzahnung hinaus spielt die Stellung der Kiefer in allen drei Dimensionen für die Ästhetik eine entscheidende Rolle. Die Stellung der oberen Schneidezähne ist dabei von entscheidender Bedeutung. Über die Regelverzahnung hinaus spielt die Stellung der Kiefer in allen drei Dimensionen für die Ästhetik eine entscheidende Rolle. Die Stellung der oberen Schneidezähne ist dabei von entscheidender Bedeutung.

Retention

Definition: Zurückhaltung; Verankerung

  1. Haltevorrichtung an einer Prothese/Unterschnitt beim Präparieren einer Füllung
  2. nicht erfolgeter Durchbruch eines Zahns
  3. in der Kieferorthopädie das Bewahren der Biss-Situation nach der Korrektur von Stellungsanomalien

Retrograde Wurzelfüllung

Definition: Füllung des Wurzelkanals von der Wurzelspitze aus nach einer Wurzelspitzenresektion; sie ist nur durch die operative Freilegung der Wurzelspitze möglich.

Retrospektive Studie

Definition: retrospektiv: rückblickend, bei Rückschau; Studienform der Epidemiologie

Rezessionen

Manchmal zieht sich das Zahnfleisch auch ohne Vorliegen einer Entzündung oder einer Parodontitis zurück. Diese Rezessionen führen dann zu unschön freiliegenden Wurzeln. Überempfindlichkeiten und Wurzelkaries sind mögliche Folgen. Oft ist es möglich, die Wurzeln chirurgisch wieder zu bedecken.

Riegelkonstruktion (Prothese)

Definition: lösbare Verbolzung, z.B. Schwenkriegel, Steckriegel

Roll-Lappentechnik

Definition: chirurgische Technik zur Ausnutzung überschüssigen Gewebes für die Weichteilausformung im Austrittsprofil.

Röntgenschablone

Definition: Schablone mit metallischen Messkugeln, die als diagnostisches Hilfsmittel beim Röntgen vor allem vor Implantatbehandlungen verwendet wird.

S

Sandwichplastik

Definition: Einlagerung von Knochenersatzmaterial zwischen zwei zuvor osteotomierten Knochenteilen

Schaltlücke

Definition: zahnloser Kieferabschnitt, der von beiden Seiten durch natürliche Zähne begrenzt ist

Schmelzdysplasie

Definition: Die häufigste Fehlbildung der Zahnsubstanz ist die Schmelzdysplasie. Der Schmelz ist hierbei schlecht mineralisiert und verfärbt. Manchmal fehlt der Zahnschmelz als widerstandsfähige Außenschicht des Zahnes auch völlig (Schmelzaplasie). Diese Mineralisationsstörung von Zähnen kann durch Medikamente, die zur Zeit der Zahnentwicklung im Kiefer verabreicht wurden, ausgelöst werden. Aus diesem Grunde erhalten Kinder üblicherweise keine Tetrazykline. Die von Schmelzdysplasie und -aplasie betroffenen Zähne sind extrem kariesgefährdet und sind für die betroffenen Kinder manchmal auch sehr schmerzhaft. In solchen Fällen muss der Zahnarzt früh die Behandlung einleiten.

Sinuslift

Definition: relative Erhöhung des Alveolarkamms durch Anhebung der Kieferhöhlenschleimhaut/des Kieferhöhlenbodens

Sofortimplantation

Definition: Implantation unmittelbar nach Zahnverlust

Sondierungs-Index

Definition: Messung der Taschentiefe einer Zahnfleischtasche

Spannungsspitzen

Definition: Spannung/Dehnung im Gewebe

Spätimplantation

Definition: Implantation nach knöcherner Konsolidierung der ehemaligen Alveole des entfernten Zahnes

Subperiostales Implantat

Definition: unter die Knochenhaut (Periost) auf den Knochen gebrachtes Implantat – im Gegensatz zum enossalen Implantat, das in den Knochen eingebracht wird; Es wird heute kaum noch verwendet.

Sulkusflüssigkeits-Fließrate

Definition: Die quantitative Erfassung der Sulkusflüssigkeit, die eine Aussage über den Entzündungsgrad des Parodonts (Zahnhalteapparat) erlaubt.

Sulkusflüssigkeit:

Gingivaflüssigkeit, Zahnfleischtaschensekret

Synthetisches Material (Knochenersatzmaterial)

Definition: synthetisches/chemisch gewonnenes Knochenersatzmaterial

StützzonenverlustStützzonenverlust [engl.: missing posterior support; auch: posterior bite collapse]:

fehlender Antagonistenkontakt durch Zahnverlust innerhalb der Stützzonen

T

Teleskopprothese

Definition: Eine mit Doppelkronenaufbauten stabilisierte Prothese

Temporäre Sofortversorgung

Definition: sofortige Versorgung eines Implantats mit oder ohne funktionelle Sofortbelastung

Tierisches Material (Knochenersatzmaterial)

Definition: Knochenersatzmaterial tierischen Ursprungs; auch Xenotransplantat: Transplantat von einer Spezies zu einer anderen.

Titan

Definition: Metall, Ti. Atomnummer 22, Atommasse 47,90, Dichte 4,54 g/cm3 und Schmelzpunkt 1.668 °C. Von der Farbe her ist ähnlich wie Stahl. Titan kommt in der Erdkruste relativ häufig vor. In legierter Form wird Titan immer häufiger in der Keramik, beim Flugzeugbau und in der Raumfahrt verwendet. Seine biokompatiblen Eigenschaften machen es für bei chirurgisch einzusetzende Prothesen anwendbar. Die Fähigkeit des Titans, einen direkten Kontakt zum Knochengewebe herzustellen, ist gut dokumentiert. Titan ist auch der Name des größten Monds des Planeten Saturn. Die Titanen waren in der griechischen Mythologie eine Götterfamilie, die Kinder von Uranus und Gaia.

TMD

Abkürzung von: Temporomandibular Disorders . Temporomandibular Disorders werden im angelsächsischen Bereich Störungen im Bereich der Kiefergelenke genannt

TMJ

Abkürzung von:Temporomandibular Joint. Temporomandibular Joint ist der angelsächsische Begriff für das Kiefergelenk

Transdentale Fixation

Definition: enossale Stiftfixation; Befestigung gelockerter oder frakturierter Zähne, indem zur Fixation Stifte aus Metall (Titan) oder Aluminiumoxid-Keramik durch den erweiterten Pulpakanal über die Wurzelspitze hinaus im Kieferknochen fixiert werden.
Die transdentale Fixation wird heute nur noch selten angewandt.

Transgingivale Einheilung

Definition: Einheilung eines Zahnimplantates mit sofortiger Exposition in die Mundhöhle; es kommt zur primären Weichgewebsheilung um den transgingivalen Implantatanteil bei einteiligen Implantaten oder um bereits montierte Gingivaformer bei zweiteiligen Implantaten

Transversale Schichtaufnahme

Definition: Aufnahmen quer verlaufender Kieferabschnitte

Trauma

Definition: Verletzung, Wunde, Gewalteinwirkung

Tumorresektion

Definition: operative Entfernung eines Tumors

V

Validität

Definition: In der Wissenschaft die Übereinstimmung eines Ergebnisses mit dem tatsächlichen Sachverhalt.

Verblockung

Definition: Stabilisierung von natürlichen Zähnen oder Implantaten durch die Suprakonstruktion

Verbundbrücke

Definition: Brücke, die natürliche Zähne und Implantate miteinander verbindet

Versicherungsvergleich

Definition: Zahnzusatzversicherungen werden regelmäßig getestet und miteinander verglichen.
Ernst zu nehmend sind aufgrund der Wissenschaftlichkeit der Untersuchung allerdings nur der meist 1 x jährliche Vergleich des Verbrauchermagazins „Finanztest/Stiftung Warentest“ und die laufend aktuelle WaizmannTabelle (www.waizmanntabelle.de.)

Verzögerte Sofortimplantation

Definition: Implantation nach abgeschlossener epithelialer Wundheilung und vor knöcherner Konsolidierung der ehemaligen Alveole

Vestibulumplastik

Definition: operatives Vorgehen zur relativen Erhöhung des atrophierten Alveolarfortsatzes, indem der Schleimhaut- und Muskelansatz auf der vestibulären Seite gelöst und verlagert wird

Veneers

Hauchdünne (0,4 mm) Keramik-Verblendschalen für den Einsatz im Frontzahnbereich. Verfärbte, abgesplitterte oder verdrehte Zähne können mit Veneers korrigiert werden, der natürliche Zahn bleibt erhalten.

Vertikaldimension

Vertikaldimension (VD) [engl.: vertical dimension]
Untergesichtshöhe bei Einnehmen der statischen Okklusion [engl.: occlusal vertical dimension; auch: vertical dimension of occlusion] oder in Ruhelage (- 2 – 4 mm) [engl.: rest vertical dimension]

W

Wax-up

Definition: Wachsmodell Wachsmodell der geplanten Versorgung

Weichgewebsmanagement

Definition: chirurgische Technik im Grenzbereich zwischen Epithel- (Deck-) und Bindegewebe für eine funktionelle und ästhetische Ausformung des Weichgewebes

Wurzelspitzenresektion

Definition: operativer Eingriff an der Zahnwurzel nach Osteotomie des Kiefers, um bei einem avitalen Zahn die erforderliche Wurzelfüllung nach Resektion (Amputation) der Wurzelspitze exakt durchführen zu können

Z

Zahnbrücke

Definition: Eine permanente prothetische Konstruktion, die nur auf natürlichen Zähnen, nur auf Implantaten oder Zähnen und Implantaten abgestützt ist.

Zahnkrone

Definition: Der Teil des Zahns, der normalerweise oberhalb des Zahnfleisches sichtbar ist.

Zahn- Nichtanlagen

Definition: Zahnnichtanlagen kommen häufig im Bereich der oberen seitlichen bleibenden Schneidezähne vor. Manchmal ist der betreffende Zahn zwar vorhanden, aber nur noch als Zapfenzahn ausgebildet. Ein Zapfenzahn kann recht einfach durch ein keramisches Veneer in eine normale Zahnform gebracht werden. Nichtanlagen können beidseitig oder einseitig auftreten. Neben den seitlichen oberen Schneidezähnen sind die kleinen Backenzähne häufiger von einer Nichtanlage betroffen. Nichtanlagen von Weisheitszähnen sind eher willkommen, da meistens ein Platzdefizit für die Weisheitszähne im Kiefer besteht. Die Nichtanlage gerade von Frontzähnen ist nicht nur eine ästhetische Beeinträchtigung, sondern führt, wenn keine gezielte Therapie erfolgt, auch zu funktionellen Nachteilen. Wenn beim Zahnwechsel Zähne in Bereiche, wo keine bleibenden Zähne angelegt sind, aufwandern, wird die funktionelle Harmonie des Gebisses gestört. Es stehen dann vielleicht alle verbleibenden Zähne in „einer Reihe“, aber Ober- und Unterkieferzähne gleiten bei der Seitwärtsbewegung der Kiefer nicht optimal aneinander vorbei. Solche Störungen können sich im Laufe des Lebens zu mannigfaltigen Problemen ausweiten. Gerade bei einseitigen Nichtanlagen im Oberkiefer besteht außerdem die Gefahr von Verschiebungen der Zahn-Mittellinie, was ästhetisch als sehr störend empfunden wird.

Zahnzusatzversicherung

Definition: Zahnzusatzversicherungen (bzw. Zahnzusatztarife) sind ergänzende, freiwillig abgeschlossene private Krankenversicherungen: Diese sollen das finanzielle Risiko, der von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht (mehr) erstattungsfähigen zahnärztlichen Behandlungskosten minimieren und die Leistungsdefizite der GKV in möglichst umfangreichem Ausmaß kompensieren.
Je nach Leistungsumfang der Zahnzusatzversicherung werden Kosten in den Bereichen Zahnersatz, Zahnbehandlung und Prophylaxe erstattet.